Diesen Blog schliesse ich heute, denn er diente nur der Vorbereitung auf ein grosses, unser groesstes, weil unbekanntes Abenteuer.
Wir verlassen Europa und unser erstes Ziel ist Australien.

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Freitag, 9. April 2010

Gertrude Engljähringer: Der Puppenbaum

Ich bin über eine Kunstinstallation gestolpert, welche ich im Hinblick auf die Gewalt, die Kindern in unserer Welt zugefügt wird, als ein aufrüttelndes Mahnmahl begreife und Euch nicht vorenhalten möchte.

Der Baum verkörpert als Symbol in seiner rhythmisch wiederkehrenden Lebenskraft den ständigen Sieg über den Tod. Im Vorgarten des Hauses von Gertrude Engljähringer und Roland Kraml in St. Pantaleon steht ein Baum.

                     Gertrude Engljähringers Puppenbaum


Im Herbst hat die Künstlerin Gertrude Engljähringer ihn mit eigenartig manipulierten Puppen behängt. Es fehlen Gliedmaßen, der Kopf ist ab, die Füße sind verrenkt, einige Puppen hängen kopfüber im Baum.




Von der Ferne schauen die bunten Gegenstände in der Baumkrone noch nicht bedrohlich aus.
Beim Näherkommen macht sich aber Erschrecken, Entsetzen und Verwirrung breit. Die vorbeikommenden Menschen stellen sich Fragen über den Sinn dieser makaberen Dekoration.



Dazu einige Deutungsversuche über das „Warum?“.




Das Thema, das sich wie ein roter Faden durch die künstlerische Arbeit von Gertrude Engjähringer zieht sind die Verletzungen, die der Mensch dem Menschen bewusst oder unbewusst zufügt. Darüber will sie schonungslos Auskunft geben. Stellvertretend dafür hängen nun die leblosen Puppengeschöpfe im Geäst des Baumes.







Bei genauerem Hinsehen entdeckt man, dass die Puppen teilweise gebrochen und unvollständig waren. Heute, ein halbes Jahrzehnt später, tritt die Vergänglichkeit noch stärker zutage; zum einen Teil sind bunte Fragmente übrig geblieben, zum anderen Teil haben Erdfarben und Baumfarben überhand genommen. Das Vergehen ist nicht aufzuhalten, alles ist endlich.





Die Künstlerin beschönigt nichts. Die direkte Konfrontation mit dem Elend der Welt in unserem persönlichen Umfeld zum Beispiel am Nachhauseweg ist aber bedrohlich. Wir können wegschauen, eine gewisse Beunruhigung oder auch Ärger wird wahrscheinlich zurückbleiben.

1 Kommentar:

  1. 1951 ertrank ein keines Mädchen in einem Kanal in Mexico, heute „La isla de la Munecas“. Dort wohnte auch ein Blumenzüchter, Juliàn Santana Barrera, dem erschien der Geist des Mädchens in Albträumen. Das plagte ihn so, dass er den Geist zu vertreiben versuchte. Das gelang schliesslich, in dem er im Kanal gefunden verlorene Puppen an einen Baum hängte. Die andern Leute taten es ihm nach, bald hingen überall an den Bäumen nackte und defekte Puppen und vermoderten und verschimmelten mit der Zeit. Es ist einfach ein Geisterkult.

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